Herne,

Übung "Dornröschen"

Der Technische Zug des THW Wanne-Eickel führte am Abend des 03.03.2009 mit Unterstützung des DRK Wanne-Eickel eine Übung auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Fa. Dorn in Herne durch.

Als Übungsgrundlage wurde folgendes Szenario angenommen: Im Zuge von Abbrucharbeiten kam es zur Detonation eines Blindgängers aus dem 2.Weltkrieg, bei der viele umliegende Gebäude beschädigt wurden. Nach der Detonation meldeten sich bei der Feuerwehr mehrere Eltern, die ihre jugendlichen Kinder vermissten. Da sich diese in der Vergangenheit mehrfach unberechtigt Zutritt zu dem in der Nähe des Unglücksortes liegenden ehemaligen Gelände der Firma Dorn verschafft hatten, war davon auszugehen, dass sie sich auch während der Detonation dort befanden. Insgesamt galten 16 Jugendliche als vermisst. Aufgrund dessen, dass Feuerwehr und Rettungsdienste am eigentlichen Unglücksort gebunden waren, rückten das THW und DRK aus Wanne-Eickel zur vermisstensuche aus.

Das seit mehreren Jahren leerstehende Gelände der ehemaligen Firma Schrauben-Dorn bot für die Wanne-Eickeler Helferinnen und Helfer eine optimale Möglichkeit den Ernstfall zu Proben. Neben den verlassenen großen Werkshallen mit verwinkelten Ecken, befinden sich auf dem Gelände unwegsame Teilstücke und kleinere Räume mit erschwertem Zugang.

Die Anfahrt durch das Wanne-Eickeler und Herner Stadtgebiet erfolgte aus Übungszwecken unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten. Vor Ort angekommen verschaffte sich zunächst Zugführer Ralf Bruns einen ersten Überblick über die Lage. Zur gleichen Zeit bildeten die Bergungsgruppen um die Gruppenführer Mike Kuhbander und Florian Bensing erste Suchtrupps und begaben sich umgehend auf die Suche nach den Vermissten.

Unterdessen nahm Gruppenführer Alexander Glaser mit seiner Fachgruppe Beleuchtung den Lichtmastanhänger in Betrieb, um die Einsatzstelle, inklusive Verletztensammelstelle des DRK, großflächig auszuleuchten. Weiterhin wurden innerhalb der Halle Stative mit HQI- und Halogenstrahlern aufgestellt. Die Fachgruppe Elektroversorgung um Gruppenführer Kevin Zweer sorgte mit ihrem 200 kVA-Stromerzeuger für die zentrale Stromversorgung der gesamten Einsatzstelle.

Ein Teil der vermissten Personen lief, unter Schock stehend und verwirrt, auf dem Gelände umher. Diese wurden von den Suchtrupps aufgegriffen und an der Verletztensammelstelle des DRK an die Sanitäter übergeben.

Ein Suchtrupp fand in einem Seitenflügel am Hallenende eine verschüttete Person in einem Trafohaus. Die Person war ansprechbar, allerdings war der Zugang zu dieser versperrt. Um der Bergungsgruppe ein Arbeiten in diesem Bereich zu ermöglichen, sorgte die Fachgruppe Beleuchtung mittels mehrerer Powermoons für eine blendfreie Ausleuchtung dieses Bereichs.

Während die 1.Bergungsgruppe sich einen Zugang über die Decke des Trafohauses verschaffte, schickte Zugtruppführer Stephan Gogler nach Abgleich der Zahlen über gefundene bzw.lokalisierte Personen mit der Anzahl der ursprünglich vermissten Personen, abermals Suchtrupps auf Vermisstensuche. So wurde kurze Zeit später in einem Kanalschacht der lebloser Körper eines weiteren Jugendlichen gefunden. Ein vom Suchtrupp über den Zugtrupp zum Kanalschacht hinzugerufenes Notarztteam des DRK konnte jedoch nur noch den (gedachten) Tod der Person feststellen.

Der 1.Bergungsgruppe gelang es unterdessen zu der eingeschlossenen Person zu gelangen, diese aus ihrer Zwangslage zu befreien und an die Sanitäter zu übergeben.

Nach Rückbau der Beleuchtung und der Elektroversorgung des THW und der Verletztensammelstelle des DRK galt die Übung als erfolgreich beendet. Alle Einheiten waren mit dem Ablauf und dem Ergebnis der Übung mehr als zufrieden.

Das THW Wanne-Eickel bedankt sich beim Eigentümer des Geländes für die Genehmigung, dieses für die Übung nutzen zu dürfen und beim DRK Wanne-Eickel für die Unterstützung bei der Übung.








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