„Ich möchte anderen Menschen in Notsituationen helfen“, verrät Alatieh, der im April zum Team an die Plutostraße gestoßen ist. Seitdem trägt er etwa 14 Stunden pro Monat wie seine Kollegen die blaue Uniform, um sich bei den Übungstagen auf einen möglichen Ernstfall vorzubereiten. Übrigens auch sehr zur Freude von Aimo Glaser, der als Ortsbeauftragter den Ortsverband leitet: „Die Erfahrungen, die wir mit unseren Kollegen aus Syrien gemacht haben, sind auf jeden Fall positiv. Die vier, die aktuell bei uns sind, haben sich gut integriert. Natürlich ist das mit der Sprache nicht immer so einfach, aber auch da versuchen wir natürlich zu unterstützen.“
Glaser war sofort zur Stelle, als das Ehrenamtsbüro der Stadt Herne im vergangenen Jahr verschiedene Organisationen eingeladen hatte, um für mögliche Einsatzstellen zu werben. Denn was noch nicht überall angekommen ist, auch viele Neuzugewanderte möchten sich ehrenamtlich engagieren. Einsatzmöglichkeiten sind aber rar gesät. Das möchte auch Jurina Urban ändern. Für den DRK-Kreisverband Herne und Wanne-Eickel e.V. koordiniert sie das Projekt „Flüchtlinge im Ehrenamt – Wir lernen voneinander“. Sie sucht daher dringend Vereine, gemeinnützige Organisationen oder Verbände, die Geflüchteten die Möglichkeit bieten, sich zu engagieren. „Die Menschen können so ein soziales Netzwerk aufbauen, ihre Sprachkenntnisse vertiefen und durch ihren Einsatz Wertschätzung erfahren“, ist sich Jurina Urban sicher.
Der Kontakt zu den Menschen spielt auch für Alomar eine zentrale Rolle. Der Bauingenieur absolviert aktuell einen Sprachkurs und ist neben dem THW auch bei der Herner Tafel ehrenamtlich tätig. „Wir hoffen natürlich, dass sich die vier schnell eine berufliche Zukunft aufbauen, dann aber den Spagat schaffen, sich weiter bei uns einzubringen“, freut sich Glaser auf eine längerfristige Zusammenarbeit. Schließlich wartet nach der Grundausbildung, die Fachausbildung. Hier haben sich die Wanne-Eickeler übrigens auf die Bereiche Bergung, Beleuchtung und Elektroversorgung spezialisiert.