Genau wie ihre „große Schwester“ mussten die kleineren Exemplare zunächst vom tragenden Joch gelöst und auf den Boden der Glockenstuhlebene abgelassen werden. Von dort war für jede Glocke jedoch zunächst noch ein Quertransport erforderlich, um den Deckendurchbruch für den weiteren Weg nach unten erreichen zu können.
Hierzu erwiesen sich die Gerüstböden des eingesetzten Einsatzgerüstsystems als äußerst nützlich. Mit der Lauffläche nach unten wurden diese in Längsrichtung gestaffelt auf dem Boden verlegt. Auf dieser Verschubbahn stand dem Traggestell, mit dem die Glocke zuvor abgelassen wurde, nur ein geringer Reibungswiderstand entgegen. Das Gestell mit Glocke konnte so mit geringem Kraftaufwand bewegt werden.
Bereits kurz vor Erreichen der Ablassöffnung wurde die Glocke am Ablassseil befestigt und somit entsprechend gesichert. Nach dem Erreichen der horizontalen Endposition konnte die Kirchenglocke dann direkt vom Gestell gehoben werden. Das Traggestell und die Gerüstböden wurden unterhalb weggezogen und das Ablassen konnte beginnen.
Auf diesem Weg erreichten letztlich beide Exemplare sicher den Bochumer Boden.
Für den weiteren Quertransport aus der Kirche heraus erinnerten sich die Helfer an bewährte THW-Techniken und verlegten Rundhölzer auf dem Kirchenboden, über die die Glocken dann recht einfach nach draußen geschoben werden konnten.
Dies erfolgte jedoch erst drei Tage später innerhalb einer regulären Dienstveranstaltung. Die Glocken wurden vor der Kirchenpforte von den Kameraden des Ortsverbandes Herne in bewährter Weise übernommen und in die Wanne-Eickeler Unterkunft transportiert, von wo sie in wenigen Wochen zu dritt den Weg in Ihre neue Heimat antreten werden.
Die Helfer des Ortsverbandes Wanne-Eickel können zufrieden auf die Aktion zurückschauen. Die vorausgehenden Planungen wurden erfolgreich umgesetzt und alle Beteilgten konnten viele Erfahrungen im Bereich „Bewegen von Lasten“ sammeln. Dass die Mühe zudem noch einem guten Zweck diente, macht es zu beinah perfekten THW-Ausbildung.