Am Sonntag, 31. August, werden in Holsterhausen zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Die Stadt Herne hatte am Freitag, 22. August, eine erste Information zu der bevorstehenden Kampfmittelbeseitigung herausgegeben. Seit Montag, 25. August, ist bis einschließlich Freitag, 29. August, jeweils von 7 bis 16 Uhr ein Info-Telefon unter der Telefonnummer 0 23 23 / 16 93 20 geschaltet.
Am Samstag, 30. August, sind dort von 10 bis 15 Uhr Informationen abrufbar, am 31. August dann ist ab 7 Uhr das Info-Telefon erreichbar. Entschärft wird eine Luftmine von 1.800 Kilogramm sowie eine Fliegerbombe von rund 250 Kilogramm Gewicht. Die Stadt hat insbesondere wegen der zu entschärfenden Luftmine einen Gefahrenbereich in einem Radius von rund 1.500 Metern um die Entschärfungsstelle angeordnet. Die Fundstelle befindet sich an der Dorstener Straße/Ackerstraße. Das Gelände befindet sich in Privatbesitz. Die Bewohner des Gebiets werden durch Infoflyer informiert. Deren Verteilung hat bereits begonnen.
Der Gefahrenbereich ist am Sonntagmorgen von den Bewohnern bis spätestens 9:30 Uhr zu verlassen. Die Fenster im Gefahrenbereich müssen geschlossen, Gashähne abgedreht, Feuerstellen gelöscht sowie Koch- und Heizgeräte ausgeschaltet sein. Im Gefahrenbereich leben rund 10.000 Personen. Erst wenn sich die Einsatzkräfte von Stadt und Polizei davon überzeugt haben, dass der Gefahrenbereich geräumt ist, kann die Entschärfung durch den Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg erfolgen. Für Personen, die für die Dauer der Entschärfung eine Anlaufstelle suchen, richtet die Stadt Herne in der Sporthalle Eickel, Im Sportpark 20, eine solche ein. Diese ist ab 9 Uhr geöffnet. Um den Transport dorthin zu gewährleisten, stellt die HCR Busse bereit. Sammelpunkte für den Bustransfer zur Sporthalle sind Am Freibad (Höhe Wananas), Juliastraße/Ecke Am Großmarkt und Bielefelder Straße/Horststraße. Gehunfähige und kranke Personen können unter der Service-Telefonnummer Hilfe zum Verlassen des Gefahrenbereichs anfordern. Die gesperrten Zufahrten zum Gefahrenbereich werden von städtischen Kräften und der Polizei verstärkt überwacht.
Eine sichere zeitliche Prognose darüber, wie lange die Entschärfung dauern wird und wann der Gefahrenbereich aufgehoben werden kann, ist nicht möglich. Die Stadt Herne informiert jedoch laufend auf www.herne.de und im Online-Stadtmagazin www.inherne.net über den Stand der Dinge. Auch über das Info-Telefon unter der Telefonnummer 0 23 23 / 16 93 20 sind Abfragen möglich. Am Tag der Entschärfung wird auch über Radio Herne berichtet.
Informationen zum Gefahrenbereich
Im Gefahrenbereich liegen die Autobahnen 42 und 43, der Hauptbahnhof Wanne-Eickel sowie Schulen und Kindertagestätten. Da an einem Sonntag weniger Verkehr auf den Autobahnen herrscht, der Bus- und Bahnverkehr dünner ist und Schulen und Kindertageseinrichtungen geschlossen bleiben, ist die Entscheidung für eine Entschärfung an einem Sonntag getroffen worden.
Die Autobahnen werden im Gefahrenbereich gesperrt und der Verkehr abgeleitet. Gesperrt werden auch die Bahnstrecken Gelsenkirchen-Dortmund, Gelsenkirchen-Münster und Gelsenkirchen-Bochum.
Betroffen von der Entschärfung sind auch Pflegeeinrichtungen, die geräumt werden müssen. Den Transport der Bewohner, darunter Beatmungspatienten, in andere Einrichtungen, in denen eine entsprechende Betreuung erfolgen kann, organisieren die Betreiber teilweise eigenständig, teilweise unterstützt die Stadt Herne dabei. Die Stadt Herne hat den Evangelischen Kirchenkreis und das Katholische Dekanat Emschertal sowie die Sportvereine über die bevorstehende Entschärfung informiert, damit ggf. Gottesdienste und Sportveranstaltungen abgesagt oder verlegt werden können. Im Gefahrenbereich befinden sich unter anderem mehrere Kirchen und Sportplätze.
Zum Hintergrund der Entschärfung
Das Gelände, auf dem die beiden Blindgänger entdeckt worden sind, soll neu bebaut werden. Im Zuge der routinemäßigen Luftbildauswertungen, die im Vorfeld der Bauarbeiten durchgeführt worden sind, ergab sich der Verdacht auf Blindgänger auf der Fläche. Untersuchungen vor Ort haben den Verdacht bestätigt, so dass eine Entschärfung erforderlich geworden ist.
Die Entschärfung wird vom Fachbereich Öffentliche Ordnung der Stadt Herne koordiniert. Von städtischer Seite ebenfalls im Einsatz sind die Feuerwehr und der Fachbereich Tiefbau und Verkehr sowie das Pressebüro der Stadt Herne. Insgesamt werden schätzungsweise über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Herne mit der Aktion befasst sein. Hinzu kommen Polizeikräfte, THW etc.
Bombenentschärfungen kommen in Herne wie auch in anderen Großstädten immer wieder vor – zuletzt in Herne im Frühjahr 2011 in Wanne-Süd. Eine vergleichbar große Entschärfung wie die bevorstehende in Holsterhausen hat im Juli 2005 im Herner Ortsteil Röhlinghausen stattgefunden. Damals mussten 12.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Nach 40 Minuten war das mit 1.400 Kilogramm Sprengstoff gefüllte Ungetüm ohne Komplikationen unschädlich gemacht worden.
Quelle: www.herne.de