Bei einer der beiden Bomben handelte es sich um eine 1,8 Tonnen schwere Luftmine. Deren Gefährlichkeit sorgte dann auch dafür, dass der Evakuierungsbereich mit einem Durchmesser von rund drei Kilometern recht groß ausfallen musste. Die Sperrung der Autobahnen A 42 und A 43 war ebenso erforderlich wie die Einstellung des Bahnverkehrs. Vor allem waren aber rund 10.000 Menschen von der Maßnahme direkt betroffen und mussten ihre Wohnungen verlassen.
Die Stadt Herne hatte die Betroffenen frühzeitig informiert und organisierte die erforderlichen Transporte bettlägeriger Menschen, die sich bereits eine Woche vorher bei der Stadt melden konnten. Durch die große Menge der erforderlichen Liegendtransporte forderte die Stadt Herne zur Unterstützung der Hilfsorganisationen aus dem Stadtgebiet vier weitere Patiententransportzüge an, die beispielsweis aus Olpe oder Mülheim an der Ruhr mit jeweils zehn Krankenwagen anrückten.
Die Einsatzkräfte des THW Wanne-Eickel sicherten zusammen mit den Kameraden aus dem Ortsverband Herne im Auftrag des Ordnungsamtes das Sperrgebiet ab. Dazu waren insgesamt 39 Sperrpunkte personell zu besetzen.
Logistikführer Christian Kleinhubbert sorgte mit seiner Fachgruppe Logistik Herne für die Verpflegung von rund 400 Einsatzkräften durch morgendliche Lunchpakete und warme Suppe zur Mittagszeit.
Für mögliche Defekte und Fahrzeugausfälle stand der Materialerhaltungstrupp der Fachgruppe Logistik des THW Dortmund bereit. Truppführer Mario Eichler und seine Mannschaft waren hierfür mit einem Werkstattwagen angerückt.
Die Fachgruppe Elektroversorgung aus Wanne-Eickel versorgte die Einsatzleitung einschließlich des Logistikbereichs aller Organisationen mit Strom aus der eigenen Netzersatzanlage und stellte ein entsprechendes Verteilungsnetz bereit. Aufgrund des sehr weitläufigen Bereichs war hierzu die Verlegung von ungewöhnlich großen Leitungsquerschnitten erforderlich, um die Funktionstüchtigkeit der Sicherheitseinrichtungen auch am entferntesten Punkt des Stromnetzes sicherzustellen. Die Stromabnahme selbst stellte dagegen erwartungsgemäß keine Herausforderung dar.
Für die Verpflegungsaufnahme und für Besprechungen stellten die Wanne-Eickeler Bergungsgruppen zwei Zelte auf.
Die Herner Fachgruppe Räumen unterstütze den Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) bei der Vorbereitung der Entschärfung und transportierte letztlich die entschärfte Luftmine mittels Bergungsräumgerät von der Baugrube zum Fahrzeug des KBD.
Die Koordinierung des gesamten THW-Einsatzes erfolgte durch den Wanne-Eickeler Zugtrupp, der sich zusammen mit den Führungskomponenten der Hilfsorganisationen am Standort der Einsatzleitung der Herner Feuerwehr befand. Zugführer Ralf Bruns übernahm dementsprechend innerhalb der Feuerwehr-Einsatzleitung die Funktion eines Abschnittsleiters. Dort brachte zudem der Wanne-Eickeler THW-Fachberater Friedhelm Kayß sein Know How ein.
Nach einem langen Tag, konnte der Einsatz schließlich am Nachmittag erfolgreich beendet werden. Der Ortsverband Wanne-Eickel bedankt sich bei den Kameraden aus Herne und Dortmund für die Unterstützung.
Insgesamt zeichnete sich der Einsatz besonders durch die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen aus.