Herne,

Sturmtief ''Kyrill'' fegt über das Stadtgebiet hinweg

Auch Wanne-Eickel blieb am 18.01.2007 nicht unverschont vom wilden Treiben des Sturmtiefs "Kyrill". Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h fegte der Orkan über die Stadt Herne hinweg und brachte dabei teilweise den Verkehr zum Stillstand. Viele Straßen waren menschenleer und Gegenstände wechselten wie in einem Wild-Westernfilm vom Wind getrieben die Bürgersteigseite.

Die Feuerwehr, die bereits im Vorfeld ihre Helferstärke aufstockte, kam bei der Vielzahl der Einsatzstellen nicht nach und forderte deswegen das THW als Verstärkung an. Die Hauptaufgabe bestand darin, die Feuerwehr dabei zu unterstützen, öffentliche Verkehrswege wieder nutzbar zu machen und Gefahrenstellen im gesamten Stadtgebiet zu entschärfen.

An einem alten Mehrfamilienhaus war durch den starken Wind der Schornstein teils zerstört worden. Ziegelsteine des Schorsteins stürzten auf das Dach und beschädigten auf dem Weg zum Boden die Pfannen auf dem Dachstuhl. Die Fachgruppe Beleuchtung stellte einmal mehr die Leistungsfähigkeit ihres Lichtmastes unter Beweis; die Einsatzstelle wurde taghell ausgeleuchtet und erleichterte den Einsatzkräften vor Ort so die genaue Beurteilung der Lage. In guter Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Einsatz einer Drehleiter wurde dann gemeinsam Hand in Hand der Rest des teilzerstörten Schornsteins zur Gefahrensicherung gezielt abgetragen. 
Ein umgestürzter Baum sorgte am Abend auf der Hauptstraße für eine Vollsperrung. Der Baum, der einen zweiten Baum umwarf, kippte über die gesamte Straßenbreite auf die Fahrbahn. Dabei riss er die Oberleitung der Straßenbahn und die Fahrbahnbeleuchtung mit in die Tiefe. Die freigelegten Wurzeln des Baumes rissen tiefe Krater in Bürgersteig und Fahrbahn. Auch hier wurde zur Ausleuchtung der Einsatzstelle der Lichtmast unserer Beleuchtungsgruppe eingesetzt.

Ein Highlight für viele Helfer war sicherlich der letzte Einsatz spät in der Nacht, bei dem das THW maßgeblich die Ausführung übernahm. Gegen 22:30 Uhr meldete die Leitstelle der Feuerwehr einen fast umgestürzten Baum in Eickel. Dieser entpuppte sich nach der ersten Lagesichtung als "bewegungsfreudiger Kamerad", der sich bereits bedrohlich dem Haus zuneigte. Die Wurzeln des Baumes setzten die Gehwegplatten bei jeder Windböe in Bewegung.
Zur Verstärkung erreichten Feuerwehr, Polizei und die Beleuchtungsgruppe zeitversetzt die Einsatzstelle. Gemeinsam stellte man fest: "Der Baum muss weg". Ein Feuerwehrmann und der Gruppenführer der 2. Bergungsgruppe machten sich dann mit einer herbeigerufenen Drehleiter hinauf zur Krone des Baumes um mit Anschlagmitteln ein Drahtseil zu befestigen. Drei Häuser wurden vorsorglich evakuiert, Autos wurden umgeparkt. Unter den neugierigen Blicken von Polizei, Feuerwehr und zahlreichen Passanten fällte dann ein Helfer des THW punktgenau den 30m hohen Baum und brachte in mit Hilfe einer Seilwinde mitten auf der Straße sicher zur Landung. Sein Lohn: Applaus von den evakuierten Anwohnern.

Dass das THW Wanne-Eickel ein starker Partner in der Gefahrenabwehr ist, belegen auch die folgenden Zahlen und Fakten zu den Einsätzen in der Sturmnacht:

- 25 eingesetzte Helfer
- 18 erfolgreich abgeschlossene Einsätze
- 217 Helferstunden








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